Das war unser 1. Quartal – eine “Retrospektive” aus Sicht der Hoteliers

Die Anregung kam von Judith auf ihrem “Sympatexter”. Sie hat zum Jahresbeginn 10 Blog-Ideen veröffentlicht. Die für jede Branche passen. Ihren Tipp “Monatsrückblick” nehmen wir auf. Bei uns gibt es ab jetzt regelmäßig einen “Vierteljahresrückblick” aus Sicht der Hoteliers. Einen “Blick hinter die Kulissen”. Folgen Sie uns also in die ersten drei Monate des Jahres 2020 …

Januar:

Der Jahresanfang ist wie immer sehr ruhig im Maximilians.
Wir nutzen die Zeit im Hotel für:

  • Marketing- und Budgetplanung
  • Inventur
  • Großputz
  • Buchhaltung
  • Jahres-Urlaubsplanung aller Maximilianer/innen
  • Außerdem wird endlich (satte 1,5 Jahre nach den Überflutungen!!!) der damals beschädigte Rezeptions-Tresen ausgetauscht
Und privat?

Da gibt’s ein paar Tage URLAUB IM SCHNEE!!!!  Sogar zweimal 🙂

Wie schön, dass wir uns auf unsere Maximilianen/innen so gut verlassen können. Kein Gast merkt, dass wir nicht im Haus sind. Sie arbeiten, handeln, entscheiden ganz in unserem Sinn. Und rufen uns tatsächlich nur an, wenn es gar nicht anderes geht. So haben wir das vereinbart. So wird es gemacht.
Wer delegiert, muss auch Vertrauen!

Februar:

  • Zunächst fegt uns „Sabine“ das Hotel für ein paar Tage fast leer. Nicht schön für uns alle. Wir bauen Überstunden ab und Minusstunden auf. Und versuchen, uns die Zeit nicht allzu lang werden zu lassen.
  • Und wir haben anläßlich der Oscar-Verleihung unsere erste Influnenzer-Nacht. Da ist doch einiges zu tun. Vorzubereiten. Zu planen. Und dann wird es tatsächlich richtig gut!

 

  • Am 12. Februar haben wir eine genussvolle und interessante Weinprobe, mit Keller- und Weinbergsführung im Weingut Georg Moosbacher in Forst. Er wird unserer Gastwinzer im März.

 

  • Ab Mitte Februar bereiten wir unseren 4. Geburtstag vor. Es wird nur eine kleine Empfang. Doch alle sind vorfreudig gespannt.
  • Und dann wird schon wieder (zum x-ten Mal) unsere Terrasse aufgehackt. Das ist doch der Wahnsinn!!! Wir können nicht verstehen, warum der Bauträger das Thema Wassereintritt auch nach 4 Jahren nicht in den Griff bekommt :-(.

 

Wenigstens verlockt das Wetter nicht zum Terrassenaufenthalt. Und wir versuchen zu akzeptieren, was wir nicht ändern können. Unsere Gäste reagieren gewohnt verständnisvoll.
Ob es an unserem 4. Geburtstag im März erstmals eine “ordentliche” Terrasse zum Anstoßen für uns geben wird? Wir sind vorfreudig und daher optimistisch.

 

  • Auf Anregung aus der “Ersten Pfälzer Blogparade” starten wir eine Bloggerinterview-Reihe. Das macht richtig Freude. Unser Netzwerk wächst. Wir erweitern unseren Horizont. Doch dann…..
  • … kommt Ende Februar “Corona” immer näher!!!!!!

 

Und privat?

Nicht viel los. Wir hatten ja gerade Urlaub. Sind gut erholt. Und freuen uns auf den Saisonstart nach den gewohnt ruhigen Wintermonaten.

Die private Steuererklärung steht auch an. In den neuen Appartements in Edenkoben sind noch Restarbeiten zu koordinieren.

An unseren freien Tagen wandern wir viel im Pfälzerwald. Der ist bei jedem Wetter schön!

 

Doch dann hat die “Chefin” ein entzündetes Knie. Die Schmerzen schränken wirklich sehr ein. Die Diagnose: altersbedingte!!! Arthrose. Na toll :-(.

Ab Ende Februar machen wir uns Sorgen wegen “Corona” und deren Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Mitarbeiter/innen und die wirtschaftlichen Folgen für uns. Wir setzen uns zusammen und entwerfen verschärfte Hygieneregeln fürs Hotel.

März:

  • Am 02. März senden wir einen “offenen Brief” an alle Maximilianer/innen. Darin beantworten wir aktuelle Fragen. Gehen auf die Sorgen wegen Corona ein. Und geben die verschärften Hygiene-  sowie ein striktes Kostenreduzierungsmaßnahmen und ein Investiontsstopp bekannt.
    Wir hoffen, der “Spuk” ist bald vorbei. Beschäftigen uns jedoch “sicherheitshalber” mit dem Thema Kurzarbeitergeld.
    Wir entscheiden, wenn es schlimmer wird, gehen wir auf 70 – 60% Kurzarbeit. Den Rest fangen wir Beide auf. So können wir den Hotelbetrieb gut aufrecht erhalten. Und die Gehaltseinbußen für das Team sind überschaubar.
  • Am 14. März stoßen wir im kleinen Kreis auf unseren 4. Geburtstag an. Es gibt eine wundervolle Torte und leckere Häppchen von der Landauer Patisserie Theodor.
    Unsere traditionelle Rede ist aus aktuellem Anlass dieses Jahr zunächst sehr ernst. Doch wir sind und bleiben optimistisch. Und setzen für Dienstag ein Team-Meeting an, in dem wir alle noch offenen Fragen beantworten. Uns der Sorgen unserer Maximiliaer/innen noch einmal und persönlich annehmen.
    Alle schauen wir (noch) “frohen Mutes” nach vorne. Erinnern uns an die schönen vergangenen Jahre. Die großen und kleinen Erfolge. Und freuen uns auf viele weitere erfolgreiche Jahre!
    Unsere Frau Bimmler witzelt über die erneut aufgehackte Terrasse:

“Das wird ab jetzt Tradition! Und wenn nächstes Jahr zu unserem 5. Geburtstag
tatsächlich erstmalig nicht aufgehackt ist, werde ich persönlich eine Terrassen-Platte entfernen.
So hält man es mit Traditionen”
🙂

 

 

  • Zum Beginn der neuen Woche überschlagen sich die Nachrichten buchstäblich. Alle neuen Dienstpläne, geänderten Öffnungszeiten, verminderten Serviceleistungen etc., die wir an diesem Wochenende “austüfteln” sind am Montag Abend nach der Rede der Kanzlerin nichts mehr wert. Wir müssen komplett neu denken. Und am Dienstag dann doch ALLE Maximilianer/innen in 100% ! Kurzarbeit schicken.
    Seitdem, sind WIR BEIDE das Hotel. Warum wir das tun, wie das so jeden Tag ist, was gut und was weniger gut ist, habe ich im letzten Blogpost beschrieben.
  • Unserem Winzer des Monats März haben wir schon Anfang des Monats mit offenen Visier gesagt, dass wir die bestellten Weine derzeit nicht abnehmen können. Kein Thema für ihn. Er behält sie auf Lager für uns. Bezahlen müssen wir erst bei Lieferung. Das ist toll!
  • Am 30.03. können wir endlich die dringend notwendigen Zuschüsse (bis zu 15.000 Euro) beantragen. Nun warten wir ab.
  • Und am gleichen Tag beginnen tatsächlich (nach “nur” 6 Wochen fast Stillstand) die Abschlussarbeiten an unserer Terrasse.

 

 

 

  • Am 31.03. bekommen wir die enttäuschende Antwort unseres Verpächters, dass er uns nicht – wie erbeten – die Pacht teilreduzierten wird. Der Immobilieninvestor möchte nicht auf einen Teil seiner Rendite Verzichten! DAs ist ein herber Rückschlag für uns. Damit hatten wir nicht gerechnet.  Schließlich haben wir große Verluste zu tragen. Er bietet lediglich (gegen Zinszahlung) einen Teilaufschub bis Ende des Jahres :-(. Das hatten wir uns anders vorgestellt.
  • Unser bereits am 04. März!!! gestellte Antrag auf einen Überziehungskredit ist nach wie vor nicht bearbeitet. Wir werden um Geduld gebeten 🙁
  • Wir starten in den April. Die Osterwochen stehen vor der Tür. Es wird noch viel leerer im Hotel… “Piens”

 

Und privat?

Die Frage stellt sich jetzt gerade gar nicht! Doch wir fühlen uns gut. Und stark. Haben ein tolles Netzwerk, sowohl privat als auch geschäftlich -, das uns täglich Mut macht. Das sich auch mal (und an schwachen Tagen kommt das tatsächlich mal vor) unser “Gepiense” (Pfälzisch für Jammern ;-)) anhört.

 

Die nächste “Maximilians-Retrospektive” gibt es Anfang Juli. Und wir sind zuversichtlich – sie wird deutlich positiver ausfallen.

Passen Sie gut auf sich und Ihre Lieben auf!

 

Mit herzlichen Grüßen in ungewohnten Zeiten.

Ihre

Petra Hirsch

 

Maximilians Boutique-Hotel Landau

kommentare
  • Heike Henfling 10.04.20 UM 09:44

    Liebe Petra, lieber Holger,

    Eure Lebensleistung hat uns schon immer imponiert. Aber was ihr in der momentanen Corona-Krise in eurem schönen Hotel macht: Service bieten für die, die ein Hotelbett brauchen, Arbeitsplätze durch kluges Unternehmertum sichern und ansonsten einfach selbst in die Tasten hauen und den Betrieb zu optimieren und aufrecht zu erhalten, ist beeindruckend! Wir freuen uns auf eine hoffentlich bald stattfindende Reise in die schöne Pfalz.

    • Petra Hirsch 11.04.20 UM 10:44

      Deine Worte haben uns bestätigt, liebe Heike.
      Und unseren Mut gestärkt!

      Danke dafür!!!!!
      Und bis ganz bald!

      Liebe Grüße aus der sehr sonnigen Südpfalz.

      Petra

  • Daniel Mair 24.04.20 UM 08:44

    Liebe Familie Hirsch, bleiben Sie bitte weiterhin tapfer und halten Sie durch! Sobald wir wieder dürfen, kommen wir!

    • Petra Hirsch 27.04.20 UM 12:44

      Herzlichen Dank, lieber Herr Mair, wir halten durch. Und wir freuen uns auf Sie!

      Herzliche Grüße aus der schönen Südpfalz.

      Ihre
      Familie Hirsch

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